29.08.2025

„Mit KI steigern wir unsere Ressourceneffizienz deutlich“

Die MPG Mendener Präzisionsrohr GmbH stellt Wärmetauschrohre und andere wärmetechnische Produkte her und hat ein Ziel: 2030 soll der Betrieb klimaneutral sein. Eine Herausforderung auf dem Weg dahin ist der natürliche Ausschuss von Material im Gießprozess. Diesen zu reduzieren, dabei hilft nun Künstliche Intelligenz (KI). Dr. Andreas Gahl, Geschäftsführer von MPG, und Sven Pultar vom DFKI berichten, wie sie die KI vor Ort einsetzen.

Herr Dr. Gahl, was erhoffte sich MPG vom KI-Pilotprojekt mit dem Green-AI Hub?

Dr. Andreas Gahl: Wir wollten unternehmerisch einen Sprung machen, gerade in Bezug auf Ressourcen und Energieeffizienz. Und das, so schien uns, ginge nur mit KI. Das Projekt mit dem Green-AI Hub war für uns wichtig, dies anzustoßen. Natürlich sind wir erst am Anfang. Aber den Anfang zu schaffen, das ist ja oft der größte Schritt.

Was war die größte Herausforderung dabei?

Gahl: Wir haben hier im Gießprozess viele Daten aus vielen verschiedenen Quellen. Diese zu sammeln, zu strukturieren und bereitzustellen war die größte Herausforderung. Das hat viel mehr Raum eingenommen, als wir zunächst angenommen haben.

Herr Pultar, wo haben Sie KI konkret eingesetzt?

Sven Pultar: Wir haben die KI an zwei Stellen eingesetzt. Einmal haben wir sie genutzt, um die vielen Daten zu sortieren und vergleichbar zu machen. So konnten wir durch die KI die wichtigen von den unwichtigen Daten trennen. Im zweiten Schritt haben wir die KI genutzt, um erste Auswertungen zu machen, um zu schauen, woran es liegen kann, dass mehr Ausschuss entsteht.

Was war das Ziel dabei?

Pultar: Grundsätzlich wird bei MPG alles recycelt. Trotzdem fällt Ausschuss an, das heißt, wenn ich eine Tonne fertige Rohre produzieren will, muss ich dafür vorher eine entsprechend größere Menge gießen. Das wollten wir reduzieren, um Material und auch Energie einzusparen. Dafür müssen wir in jedem Produktionsschritt gucken: Wie kann ich die Parameter verbessern, um genau dort weniger Ausschuss zu haben? Die Idee war, noch besser zu verstehen, wie die einzelnen Prozessparameter und die endgültige Produktqualität zusammenhängen.

Wie viel Material lässt sich dadurch einsparen?

Gahl: Wir gehen davon aus, dass wir mit KI unsere Ressourcen- und Energieeffizienz deutlich steigern, und zwar in einem Maße, wie wir es bisher nicht hinbekommen haben. Einfach, indem wir fünf Prozent weniger Ausschuss erzeugen. Das kann man sonst mit einzelnen technischen Maßnahmen gar nicht erreichen. Und wir können zurückgenommene Produkte viel besser in den Kreislauf integrieren. Das Pilotprojekt hilft uns, auf dem Weg zur Klimaneutralität deutlich weiterzukommen.

Welche Kosten entstehen durch KI und sparen Sie durch sie ein?

Gahl: Natürlich haben wir zusätzliche Investitionen, beispielsweise in die Datentechnik. Aber wir sparen auch immens viel ein, beim Energieverbrauch, beim Ressourcenverbrauch, in der Fertigung.

Ein Blick nach vorne: Wie geht es weiter?

Gahl: Das Projekt ist sehr gut gelaufen. Wir haben mit KI nun ganz andere Möglichkeiten, Daten auszuwerten und Material einzusparen. Wir verstehen jetzt noch mehr, wie wir mit welchen Parametern gießen müssen. Aktuell sind wir bei fünf bis zehn Prozent Einsparung. Wir erhoffen uns, dass wir noch deutlich energieeffizienter, aber auch wesentlich produktiver werden.

Vorstellungsvideo: KI-Pilotprojekt MPG

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KI-Pilotprojekt MPG

Weitere Informationen zu unserem gemeinsamen KI-Pilotprojekt mit MPG finden Sie hier.

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