25.04.2024

Panel auf der Hannover Messe: Trend geht Richtung Grüne KI

Das Panel des Green-AI Hub Mittelstand auf der Hannover Messe bot einen Einblick in die zunehmende Verbindung von Künstlicher Intelligenz (KI) und Nachhaltigkeit in Unternehmen.

Panel-Diskussion-Hannover-Messe

KI als Treiber für Wertschöpfung und Effizienzsteigerung

Prof. Antonio Krüger und Prof. Oliver Thomas vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) betonten die fortschreitende Ausrichtung von KI auf Effizienzsteigerung. Dies führe zu erheblichen Materialeinsparungen und Ressourcenschonung. Diese Entwicklung verdeutliche die enge Verflechtung von Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit, insbesondere im Produktionsbereich. KI sei der entscheidende Treiber für Wertschöpfung, der nicht nur in der Produktion, sondern auch in der Optimierung von Dienstleistungsprozessen eine zentrale Rolle spiele. Mit geeigneten Datengrundlagen könnten große Vorteile für Unternehmen erlangt werden – auch insbesondere für den Mittelstand.

Der Trend zur Grünen KI

KI könne dabei an zwei Stellen greifen: KI optimiere die Produktionsprozesse und führe so zu Ressourceneinsparungen, wodurch Nachhaltigkeit erzielt werden könne. Wesentlich sei auch die Auseinandersetzung mit Grüner KI – also der Frage, wie KI selbst nachhaltiger gestaltet werden könne. Dabei spiele insbesondere die Energie- und Kostenfrage eine entscheidende Rolle, da kleinere KI-Modelle im Training weniger Energie verbrauchen und kostengünstiger seien. Laut Prof. Thomas sei bereits ein Trend in Richtung Grüner KI erkennbar.

Umsetzung vor Ort: Der Mehrwert des Green-AI Hub Mittelstand

Genau dort setzt der Green-AI Hub Mittelstand als Treiber für mehr KI und Ressourceneffizienz im Mittelstand an. Dr. Florian Kammerer, Ministerialrat im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) stellte vor, wie der Hub kleine und mittlere Unternehmen dabei unterstützt, KI und Nachhaltigkeit gemeinsam zu denken und KI ressourceneffizient zu gestalten. Eine herausragende Eigenschaft der KI-Initiative sei die Möglichkeit, entwickelte Anwendungen direkt vor Ort in Unternehmen umzusetzen. Der Hub biete KMU und KI-Expert*innen so die Möglichkeit, sich zu vernetzen, insbesondere in Fragen der Grünen KI, und vereine verschiedene Ziele wie Materialeinsparung und Ressourceneffizienz aus Wirtschafts- und Umweltperspektive. Dies betreffe alle Bereiche in Lieferketten, sowie Rohstoff- und Versorgungssicherheit. Zur weiteren Vernetzung verwies Dr. Kammerer auf das Green-AI Hub Forum, welches KI-Pilotprojekte aus der gesamten Bandbreite an Branchen vorstellen werde. Sie zeigen, wie KI-Anwendungen in der Praxis implementiert werden können.

Herausforderungen im Mittelstand: Know-how und Managementansatz

Auch Prof. Oliver Thomas betonte die Wichtigkeit der Initiative, da es im Mittelstand manchmal an Know-how zum Thema strukturelle Digitalisierung und KI fehle. Es sei ein Managementansatz nötig, der KI miteinbezieht und klärt, wo und zu welchem Zweck KI eingesetzt werden könne. Das sei ein wichtiger Bestandteil der Diskussion im Mittelstand. Der Green-AI Hub Mittelstand transportiere dieses technische und fachliche Wissen in den Mittelstand.

Laut Dr.-Ing. Julia Fröhlich von der HARTING Stiftung & Co. KG biete KI eine weitere Möglichkeit, Nachhaltigkeit in Unternehmen voranzutreiben. Aktuell sei jedoch die Umsetzung der KI-Anwendungen in Unternehmen noch nicht in der Breite angekommen, allerdings sei die Auseinandersetzung mit dem Thema KI in vollem Gange. Besonders wichtig seien die konkreten Anwendungsfälle bei denen ersichtlich werde, wann sich der Einsatz von KI lohne. Hier spiele die Forschung zu KI-Themen in der praktischen Anwendung eine wichtige Rolle.

Twin Transition: KI und Nachhaltigkeit im Einklang

Für Dr. Kammerer sei KI auch bedeutsam für eine erfolgreiche Kreislaufwirtschaft. KI könne die Produktgestaltung fördern, indem sie verschiedene Aspekte wie Umwelt, Ressourceneffizienz, Lebensdauer, Wartung, Recycling und Wiederverwendung berücksichtige. Die Diskussion verdeutlichte, dass Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit keine Widerspruchsdiskussion darstellen, sondern im Zuge der Twin Transition zusammen gedacht werden müssten. Die Integration von KI und Nachhaltigkeit bietet nicht nur die Möglichkeit, die Umweltbelastung zu verringern, sondern auch eine Chance, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und die Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft zu sichern.

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