28.05.2025

„KI hilft uns, unsere Überproduktion gezielt zu senken“

Die Schaltungsdruck Storz GmbH + Co. KG aus Kenzingen produziert hochpräzise Leiterplatten für industrielle Anwendungen. Ein ressourcenintensiver Prozess, bei dem es zu unvermeidbarem Ausschuss kommt. Folge ist eine bewusst eingeplante Überproduktion. Ein KI-Pilotprojekt mit dem Green-AI Hub soll helfen, sie so gering wie möglich zu halten. Philip Reuter, Head of Sales & Communication bei Storz, erklärt, wie das Projekt funktioniert.

Herr Reuter, was war die Motivation für das KI-Projekt?

Wir wollten nachhaltiger und effizienter produzieren. Aktuell müssen wir mehr Leiterplatten herstellen, als wir ausliefern – weil wir wissen, dass im Prozess Fehler auftreten. Diese Überproduktion kostet Ressourcen, Energie und Geld und musste bisher anhand von Erfahrungswerten kalkuliert werden. Mit Hilfe von KI wollen wir genauer vorhersagen, wie viele „schlechte“ Leiterplatten im Schnitt entstehen, und unsere Produktion daran ausrichten. Langfristig soll dadurch die Überproduktion so gering wie möglich gehalten werden.

Was verändert sich durch den Einsatz von KI bei Storz?

Durch KI können wir besser, effizienter und nachhaltiger produzieren. Wir verlassen uns nicht mehr nur auf Erfahrungswerte, sondern treffen datenbasierte Entscheidungen. Gerade in Zeiten des demografischen Wandels, in denen Erfahrungswissen verloren gehen kann, ist das enorm wertvoll. Die KI bewertet die Komplexität der Leiterplattendesigns anhand von Daten und hilft uns so, die optimale Produktionsmenge besser abzuschätzen. Wenn wir die Überproduktion dadurch von fünf auf ein bis zwei Prozent im Jahr senken können, ist schon sehr viel gewonnen.

Was bedeutet das finanziell für Ihr Unternehmen?

Ich spreche ungern von Kosten, lieber von Investitionen. Die Einführung der KI ist ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft. Langfristig sparen wir durch weniger Materialverbrauch und effizientere Prozesse – Kupfer, Gold, Epoxidharze und Energie. Der Invest ist überschaubar, der Effekt aber sehr groß. So investieren wir einerseits in die Zukunft des Unternehmens und andererseits in eine nachhaltige Zukunft für nachfolgende Generationen.

Wie bewerten Sie das Projekt insgesamt?

Extrem positiv. Unser Herstellungsprozess besteht aus vielen komplexen Produktionsschritten – vom Galvanisieren, Bohren und Fräsen über Belichten bis hin zur Zwischen- und Endkontrolle. Die Arbeit im Projekt war intensiv und hat uns geholfen, all diese Schritte aus der Vogelperspektive zu betrachten. Für uns war das sehr wertvoll. Wir speisen Daten in die KI ein, die uns dabei hilft, sie zu analysieren und zu optimieren. Mit KI werden wir nicht nur nachhaltiger, sie gibt uns auch mehr Kontrolle, Transparenz und Effizienz und hilft uns, Kosten einzusparen. 

Vorstellungsvideo: KI-Pilotprojekt Storz

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KI-Pilotprojekt Storz

Weitere Informationen zu unserem gemeinsamen KI-Pilotprojekt mit Schaltungsdruck Storz GmbH + Co. KG finden Sie hier.

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