Das war das Green-AI Hub Forum: Nachhaltig wirtschaften mit KI
Beim Green-AI Hub Forum am 2. Dezember kamen Vertreter*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verbänden in Berlin zusammen, um über Green AI und den Einsatz von KI für mehr Nachhaltigkeit in Unternehmen zu diskutieren.
Das Green-AI Hub Forum bot inspirierende Impulse, konkrete Praxisbeispiele und interaktive Workshops, ein Q&A zu den Guidelines for Green AI sowie Raum für Vernetzung und Austausch. Auch das neue Hintergrundpapier sowie die Ergebnisse aus den KI-Pilotprojekten wurden vorgestellt.
Starke politische Signale zum Auftakt
Den offiziellen Start machten die Grußworte von Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesumweltministerium und Dr. Constanze Haug, Geschäftsführerin der ZUG gGmbH. Sie hoben hervor, dass KI die Ressourceneffizienz in Unternehmen steigern und zu mehr Kreislaufwirtschaft beitragen kann. Sie verändert die Art und Weise, wie produziert und gewirtschaftet wird, und sie verbessert die Materialeffizienz entlang von Produktions- und Lieferketten. Die erfolgreichen Pilotprojekte des Green-AI Hub Mittelstand zeigen, dass KI Produktions- und Dienstleistungsprozesse messbar effizienter macht und so Ressourcen schont.
Ebenso betonten Schwarzelühr-Sutter und Haug die Bedeutung des Green-AI Hub Mittelstand als Brücke zwischen mittelständischen Unternehmen, Forschung und Technologieentwicklung und Nachhaltigkeitspolitik.
(Industrielle) KI als Hebel für Nachhaltigkeit
In ihrer Keynote zeigte Laura Engelhardt, Siemens AG, wie industrielle KI bereits heute Ressourcen spart, Energieverbräuche optimiert und Produktionsprozesse nachhaltiger gestaltet.
Das anschließende Q&A mit Vertreter*innen von DFKI, ZUG und der MPG Mendener Präzisionsrohr GmbH vertiefte diese Perspektive und fokussierte dabei auf den Mittelstand: Es wurden die Ergebnisse der Green-AI Hub Pilotprojekte vorgestellt, Herausforderungen adressiert und der Blick darauf gerichtet, wie es mit den Pilotprojekten weitergehen kann.
Praxisimpulse: KI in der Produktion
Besonders greifbar wurden die Potenziale von KI in zwei Praxisbeiträgen aus den KI-Pilotprojekten des Green-AI Hub Mittelstand:
- BOSCH GmbH Homburg präsentierte KI-basierte Materialeinsparungen im Fräsprozess.
- Heismann Drehtechnik GmbH zeigte, wie KI Produktionsabläufe optimiert und Ausschuss reduziert.
Beide Beispiele unterstreichen, wie mittelständische Betriebe KI erfolgreich in bestehende Prozesse integrieren können – mit messbarem Nutzen für Umwelt und Betrieb.
Panel: KI für die Circular Economy
Im anschließenden Panel rückte die Circular Economy in den Mittelpunkt. Laura Engelhardt, Siemens AG, Dr. Friederike Rohde, Berlin Ethics Lab, Dr. Florian Kammerer, Bundesumweltministerium, und Barbara Engels, Institut der deutschen Wirtschaft, diskutierten, wie KI genutzt werden kann, um Materialien länger im Kreislauf zu halten, Prozesse transparenter zu gestalten und Verantwortung entlang der Wertschöpfungsketten zu stärken.
Die Gesprächsrunde zeigte deutlich: KI kann ein starker Treiber zirkulärer Geschäftsmodelle sein – vorausgesetzt, technologische Innovationen, wirtschaftliche Anreize und politische Rahmenbedingungen greifen ineinander.
Guidelines for Green AI
Dr. Marcus Voß, Birds on Mars, und Marina Köhn, Umweltbundesamt, stellten mit den Guidelines for Green AI des Bundesumweltministeriums Leitplanken für diese nachhaltige Gestaltung von KI vor. Demnach sei es bereits wichtig, KI-Lösungen von der Basis aus pro Umwelt und Klima zu gestalten. Ebenso sollten auf nachhaltige Rechenzentren und Hardwarekomponenten, eine umweltbewusste Nutzung und Rebound-Effekte geachtet werden.
Workshops: Hands-on-Wissen für den Mittelstand
In parallelen Workshops rückten die Erfahrungen aus den Green-AI Hub-Pilotprojekten in den Fokus. Anhand konkreter Anwendungen wurde greifbar, wie Unternehmen KI bereits heute einsetzen können – und welche Faktoren über den Erfolg entscheiden. Ob bei der visuellen Qualitätskontrolle in der Kreislaufwirtschaft, beim Heben von Datenschätzen oder bei der Frage, wann ein Unternehmen wirklich „KI-fit“ ist – die Workshops zeigten, dass erfolgreiche KI-Implementierungen vor allem eines brauchen: saubere Daten, klare Zieldefinitionen und ein enges Zusammenspiel zwischen Fachwissen und Technologie.
Die Teilnehmenden nahmen praxisnahe Learnings mit, darunter bewährte Vorgehensweisen aus den KI-Pilotprojekten, typische Stolpersteine und konkrete Handlungsempfehlungen für den eigenen KI-Einstieg. Das Feedback zeigte deutlich, wie wertvoll diese Einblicke für den Mittelstand sind.
Austausch, Netzwerk, Ausblick
Die Präsentation aktueller KI-Demonstratoren in der Networking-Arena und das abschließende Get-together boten zahlreiche Gelegenheiten, Gespräche zu vertiefen und Kooperationen anzubahnen. Die Atmosphäre war geprägt von Aufbruchsstimmung und dem gemeinsamen Ziel, KI stärker als Werkzeug für nachhaltiges Wirtschaften in den Mittelstand zu tragen.
Das Green-AI Hub Forum hat wieder einmal gezeigt, wie stark die Verbindung aus KI und Nachhaltigkeit sein kann – und wie groß das Interesse im Mittelstand bereits ist, KI verantwortungsvoll einzusetzen. Mit klaren Leitlinien, praktischen Lösungen und einem starken Netzwerk unterstützt der Green-AI Hub Unternehmen dabei, gemeinsam den Weg zu einer ressourceneffizienten, zukunftsfähigen Wirtschaft zu gehen.
Wir bedanken und bei allen Sprecher*innen, Partner*innen und Teilnehmenden für ihre Beiträge, ihr Engagement und den inspirierenden Austausch!