Infrastruktur: Lagerhaltung
Lagerhaltung umfasst die Verwaltung von Lagerbeständen, die effiziente Nutzung von Lagerflächen sowie die Minimierung von Verlusten und Abfällen. Künstliche Intelligenz (KI) unterstützt diese Prozesse durch präzise Nachfrageprognosen, automatisierte Bestellprozesse und intelligente Lagerplatznutzung – etwa basierend auf Abmessungen und Umschlaghäufigkeit der Produkte. Darüber hinaus hilft KI, saisonale Schwankungen zu berücksichtigen, Lieferketten zu optimieren und Lagerhaltungskosten sowie Ressourcenverbrauch deutlich zu senken.
Beschreibung
Die Lagerhaltung umfasst verschiedene Aspekte vom Lagerbestand über die optimale Nutzung des Lagerplatzes bis hin zur Reduzierung von Verlusten und Abfällen. Hier kann Künstliche Intelligenz dazu beitragen, die Lagerhaltungsprozesse in Echtzeit zu optimieren und Kosten zu senken, die Rentabilität zu steigern und gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.
Potenziale
KI kann historische Verkaufsdaten analysieren und Muster erkennen, um zukünftige Nachfragevorhersagen, um zukünftige Nachfrageprognosen (Forecast‑Zahlen) zu erstellen. Durch die präzise Vorhersage der Nachfrage können Lagerbestände optimiert werden, um Überbestände zu vermeiden und gleichzeitig sicherzustellen, dass genügend Produkte verfügbar sind, um die Kundenanforderungen zu erfüllen.
Durch die Überwachung des Lagerbestandes in Echtzeit können automatisch Bestellungen ausgelöst werden, wenn ein bestimmter Schwellenwert unterschritten wird. Dies minimiert die Wahrscheinlichkeit von Überbeständen und Engpässen.
Künstliche Intelligenz kann aber auch in der optimalen Lagerplatznutzung eingesetzt werden. Durch die Analyse von Produktabmessungen, Umsatzhäufigkeiten und anderen relevanten Faktoren kann KI dabei unterstützen, Produkte so zu lagern, dass häufig nachgefragte Artikel leicht zugänglich sind und weniger nachgefragte Artikel weniger wertvollen Platz in Anspruch nehmen.
KI kann auch die Lieferkettenprozesse optimieren, indem sie Lieferzeiten, Transportkosten und Lagerbestände berücksichtigt. Durch die Analyse von Daten zu Lieferantenleistung, Transportrouten und anderen relevanten Faktoren kann KI dabei helfen, Lieferketten effizienter zu gestalten und Ressourcen wie Zeit, Arbeitskraft und Treibstoff zu sparen.
KI kann zudem saisonale Schwankungen und Trends in der Nachfrage erkennen und entsprechende Anpassungen in der Lagerhaltungsstrategie vornehmen. Durch die Berücksichtigung von saisonalen Faktoren können Lagerbestände optimiert werden, um die Anforderungen während Spitzenzeiten zu erfüllen, ohne unnötige Lagerbestände während ruhigerer Zeiten zu halten.
Diese Potenziale bieten sich durch KI in der Lagerhaltung:
- Reduktion überflüssiger Lagerstände für Fertigwaren
- Reduktion von Beständen unfertiger Erzeugnisse und Rohmaterialien
- Reduktion von Lagerhaltungskosten
- Verbesserte Maschinenauslastung
- Ausschussverringerung
- Nutzung von innovativer KI-Technologie
- Forecast‑Analysen auf Basis von Zeitreihen zur Planung des Ressourceneinsatzes (Mensch, Maschine, Material) für Lagerhaltung und Produktionsplanung
- Nutzung von Werkzeugen zur Analyse von Preisangeboten
- Visualisierung von KPIs und Darstellung der Zielerreichung
Verbreitungsgrad
Im Bereich der Lagerhaltung werden KI-Anwendungen derzeit sehr unterschiedlich eingesetzt. Während große Unternehmen bereits datengetriebene Prognosen nutzen, um ihre Bestände genauer zu steuern, sind viele mittelständische Betriebe noch zögerlich. Hier überwiegen oft Bedenken hinsichtlich der Investitionskosten oder der Frage, ob die vorhandenen Daten für verlässliche Analysen überhaupt ausreichen. Wo KI-Lösungen genutzt werden, zeigt sich allerdings ein erkennbarer Nutzen. Überbestände lassen sich verringern, Flächen können besser genutzt werden und kürzere Wege innerhalb des Lagers senken den Energiebedarf zusätzlich. Gleichwohl wird deutlich, dass die Technik keine Garantie für Effizienzgewinne bietet. Ohne eine saubere Datengrundlage und eine sinnvolle Integration in die Abläufe droht der Einsatz eher zusätzlichen Aufwand zu verursachen als die Prozesse wirklich nachhaltiger zu machen.